PEN Deutschland würdigt philosophisches Werk und Engagement gegen neue Formen des Faschismus
Die brasilianisch-schwedische Philosophin und Autorin Marcia Sá Cavalcante Schuback erhält den Hermann Kesten-Preis 2025 des PEN Deutschland. Die Verleihung findet am 13. November 2025 um 18 Uhr in den Kleinen Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt statt – im Jahr des 125. Geburtstags von Hermann Kesten. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur stiftet. Die Laudatio übernimmt Frank Ruda, Professor für Moderne und Zeitgenössische Philosophie an der Universität Dundee.
Najem Wali, Writers-in-Prison-Beauftragter und PEN-Vizepräsident:
„Mit Marcia Sá Cavalcante Schuback ehren wir eine Philosophin von internationalem Rang, deren Werk sich gegen die subtilen und gefährlichen Erscheinungsformen des neuen Faschismus richtet. Ihre Schriften zur Ambiguität, zur Verführbarkeit von Sprache und zu den Mechanismen politischer Manipulation sind von brennender Aktualität. Sie steht für eine Philosophie, die Freiheit und Präzision im Denken verteidigt.“
Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur: „Marcia Sá Cavalcante Schuback baut Brücken zwischen Kulturen und Denkweisen. Als Übersetzerin hat sie essentielle philosophische Klassiker – von Heidegger bis Paul Celan – ins Portugiesische übertragen und sie damit einer neuen Leserschaft zugänglich gemacht. Damit stärkt sie nicht nur den interkulturellen Austausch, sondern auch die demokratische Debattenkultur. Ihre Arbeit eröffnet uns den Zugang zu tiefem philosophischem Denken – ein unverzichtbares Fundament für Verständigung, Reflexion und Meinungsfreiheit. Ich gratuliere herzlich zum Hermann Kesten-Preis 2025.“
Marcia Sá Cavalcante Schuback, 1957 in Rio de Janeiro geboren, lehrte als Professorin für Philosophie an der Universität Södertörn in Stockholm. Sie übersetzte zentrale Werke Heideggers, Hölderlins und Valérys ins Portugiesische und ist Autorin zahlreicher Bücher, darunter Time in Exile (2020), A filosofia de Clarice Lispector (2022) sowie Faschismus der Ambiguität: Eine konzeptuelle Studie (2024, Bloomsbury). In ihren Arbeiten untersucht sie, wie Bedeutungsverschiebungen und Ambiguitäten als Machtinstrument genutzt werden, um demokratische Diskurse zu untergraben.
Der Hermann Kesten-Preis würdigt Persönlichkeiten, die sich im Sinne der Charta des internationalen PEN in besonderer Weise für verfolgte und inhaftierte Autoren einsetzen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Günter Grass, Anna Politkowskaja, Liu Xiaobo, Can Dündar, Gioconda Belli, Philippe Lançon, Meena Kandasamy, Joan Manuel Serrat sowie Fabio Stassi. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur stiftete im Jahr 2000 erstmals das Preisgeld, seit 2022 beträgt die Dotierung 20.000 Euro.
Im Rahmen der Preisverleihung wird an Cavalcante Schuback auch die Hermann-Kesten-Medaille überreicht. Die vom PEN zu Kestens 85. Geburtstag gestiftete Medaille war im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten, ehe sie von der Autorin, Bildhauerin und ehemaligen PEN-Generalsekretärin Claudia Guderian wiederentdeckt wurde.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.
Sitzplatzreservierung über den Webshop des Staatstheaters Darmstadt
Weitere Informationen: www.pen-deutschland.de/hermann-kesten-preis/
Pressekontakt:
Felix Hille
PEN Deutschland, Fiedlerweg 20, 64287 Darmstadt
Tel.: 06151/627 08 23; Mobil: 0157/31382637
E-Mail: f.hille@pen-deutschland.de






