Update (25. September 2025, 13 Uhr)
Am Mittag des 25. September 2025 ist Amer Matar wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der syrische Journalist und Menschenrechtsaktivist war am 23. September am Grenzübergang Jdaidit Yabws von syrischen Behörden festgenommen worden, wenige Tage nach der Eröffnung des „Syrischen Gefängnismuseums“ im Nationalmuseum in Damaskus.
„Wir sind erleichtert über Amer Matars Freilassung. Zugleich zeigt sein Fall, wie wirkungsvoll unsere Arbeit als PEN sein kann”, erklärte Najem Wali, Vizepräsident und Writers-in-Prison-Beauftragter des PEN Deutschland.
Pressemitteilung, Darmstadt, 25.9.2025. Mit großer Bestürzung hat PEN Deutschland die Nachricht von der Festnahme des syrischen Journalisten und Menschenrechtsaktivisten Amer Matar aufgenommen. Matar, der von 2012 bis 2015 Stipendiat im Programm Writers-in-Exile des PEN Deutschland war, wurde am Mittwoch am Grenzübergang Jdaidit Yabws von syrischen Behörden festgenommen, nur wenige Tage nach der Eröffnung des „Syrischen Gefängnismuseums“ im Nationalmuseum in Damaskus, das er als Gründungsdirektor initiiert hatte.
Das Museum erklärte, Matars Inhaftierung sei „ein Angriff auf die Meinungsfreiheit und das Gedenken an die Opfer“ und bezeichnete sie als „Racheakt ohne jegliche rechtliche Legitimität“. Seit seiner Verhaftung verweigern die Behörden jede Auskunft über seinen Aufenthaltsort, ein Vorgehen, das an willkürliche Haftpraktiken erinnert.
„Mit der Inhaftierung von Amer Matar setzt das syrische Regime ein Zeichen der Einschüchterung gegen jene, die Verbrechen dokumentieren und für Wahrheit und Gerechtigkeit eintreten. Wir fordern seine unverzügliche Freilassung, zumindest eine sofortige Offenlegung seines Schicksals“, erklärt Najem Wali, Vizepräsident und Writers-in-Prison-Beauftragter des PEN Deutschland.
Amer Matar, 1987 in Raqqa geboren, gehörte zu den ersten politischen Gefangenen nach Beginn des syrischen Aufstands 2011 und überlebte Folter in den Gefängnissen des Regimes. Nach seiner Flucht nach Deutschland 2012 setzte er seine journalistische Arbeit fort, gründete die Organisation „Street“ und das „ISIS Prison Museum“, das über 70.000 Dokumente und Zeugenaussagen zu syrischen Gefängnissen und Massakern versammelt. Zudem trat er in Deutschland als wichtiger Zeuge in Prozessen gegen Angehörige der syrischen Sicherheitsdienste auf.
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Felix Hille
PEN Deutschland, Fiedlerweg 20, 64287 Darmstadt
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