Pressemitteilung, Darmstadt, 15. August 2025. Nach der gezielten Tötung von fünf Journalisten bzw. ihren Mitarbeitern in Gaza-Stadt durch einen israelischen Drohnenangriff appelliert PEN Deutschland an die Bundesregierung, sich gemeinsam mit den europäischen Partnern verstärkt für die Freiheit der Berichterstattung und den Schutz journalistischer Arbeit im Gazakrieg einzusetzen.
PEN-Präsident Matthias Politycki: „Eine Prüfung der bisher bekannten Fakten zu all den Tötungen von Journalisten und ihren seriösen Informanten, den ‚Stringern‘, zeigt erwartungsgemäß Widersprüche auf, die sich nicht auflösen lassen, weil sowohl die israelischen Militärbehörden als auch die Hamas eine freie Berichterstattung verhindern. Genau diese wäre freilich die Voraussetzung, dass die Beurteilung der Geschehnisse in Gaza nicht nur weitgehend auf Vermutungen basiert, sondern auf verlässlich vermittelten Tatsachen. Wenn sich die Weltöffentlichkeit ein Bild dieses Krieges machen könnte, das nicht durch gezielt propagandistische ‚Nachrichten‘ in diese oder jene Richtung verdreht wird, wäre sie in der Lage, mit ganz anderem Gewicht Einfluss auf die kriegführenden Parteien zu nehmen, statt nur immer wieder mit möglichst austarierten Betroffenheitsadressen allgemeine Appelle zu versenden.“
Auch wenn es bei den Mitgliedern des PEN Deutschland durchaus kontroverse Meinungen über das israelische Vorgehen im Gazastreifen, im besetzten Westjordanland, im Libanon und in Syrien gibt, desgleichen über die Taktik der Hamas, den Krieg bewusst in und auf Kosten der eigenen Zivilbevölkerung und vor allem der Geiseln zu führen, so sind sie sich doch entsprechend der PEN-Charta einig darin, sich für die Freiheit einer journalistischen Berichterstattung einzusetzen, die auch den Schutz des Lebens derer, die für uns berichten, ganz selbstverständlich garantieren muss.
PEN Deutschland fordert deshalb die Bundesregierung auf, sich – abgesehen von allem humanitärem Engagement, das wir selbstverständlich begrüßen – auch verstärkt für eine freie Berichterstattung aus den Krisengebieten einzusetzen und alles zu unternehmen, damit weitere Opfer unter den Rundfunk- und Fernsehteams vermieden werden.
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Felix Hille
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